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Landesausschuss

Unser Antrag zur gerechteren Gestaltung des Sportunterrichts in der Oberstufe

Antragssteller: Landesverband Rheinland-Pfalz

 

Vorwort

 

Die Schüler Union Rheinland-Pfalz spricht sich klar für den verpflichtenden Erhalt und die Notengebung im Sportunterricht bis einschließlich in der Oberstufe aus.

 

Allerdings ist es an der Zeit eine obsolete Notengebung zu reformieren und zeitgemäß an den heutigen Sportunterricht anzupassen, um die Beurteilungen im Sportunterricht gerechter zu gestalten.

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Notengebung anhand von Tabellen

 

Das aktuelle System der Notenvergabe anhand von Tabellen, welches vor allem in der Leichtathletik Anwendung findet, orientiert sich in der Regel ausschließlich am Geschlecht und am Alter der Schüler.

 

Diese Tabellenwerte sind allerdings nicht ausreichend an die Individualität der Schüler angepasst, da beispielsweise ein 1,50 m großer Junge in der Disziplin Hochsprung nicht die Höhe erreichen kann, die ein gleichaltriger Junge mit der Körpergröße von 1,80 m in der Lage zu überspringen ist. In vielen Bereichen tragen solche Tabellen dazu bei, Schüler aufgrund ihrer genetisch bedingten Voraussetzungen zu benachteiligen und nicht zuletzt auch zu demotivieren.

 

Daher fordern wir, dass die Benotungstabellen in der Leichtathletik um die Kategorien Körpergewicht und Körpergröße ergänzt werden, wodurch die eine Beurteilung nach Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht möglich würde.

 

In die Praxis umzusetzen ist dieses Vorgehen folgendermaßen: Das Einführen neuer Tabellen würde auf Studien, Gutachten und Experimenten beruhend neue Maße dafür schaffen, welche Leistung ein Schüler bestimmten Alters, bestimmter Körpergröße, bestimmten Gewichts und bestimmten Geschlechts erbringen muss, um eine gewisse Note zu erzielen.

 

Die so erzielten Ergebnisse sollen zunächst an einzelnen Schulen getestet werden, um zu prüfen, ob Sportlehrer sich mit dem neuen System vertraut machen können und ob Schüler sich tatsächlich gerechter behandelt fühlen, um schließlich an allen Mittel- und Oberstufen in Rheinland-Pfalz eingeführt zu werden.

 

Die Schüler werden dem Lehrer zu Beginn des Halbjahres Auskunft über Körpergewicht und Körpergröße geben, wobei es dem Lehrer frei steht dies bei Zweifel selbst nachzuprüfen. Selbstverständlich muss bei Ermittlung aller Werten die Privatsphäre der Schüler voll und ganz gewährleistet bleiben.

 

Ferner soll neben der Leichtathletik auch ein genormtes Zirkeltraining, bzw. ein genormter Fitnesstest eingeführt werden, welcher auch nach Kriterien der neuen Tabellen bewertet werden soll.

 

Außerdem soll es den Schülern immer möglich sein, die Prüfungen für den Leistungsnachweis im Sportunterricht an zwei unterschiedlichen Terminen abzulegen. Grund hierfür ist, dass das Ergebnis durch eine überdurchschnittlich schlechte Tageskondition verfälscht werden könnte.

 

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Notengebung im Grundkurs der Oberstufe

 

Momentan besteht die Sportnote im Grundkurs der Oberstufe zu 50% aus sporttaktischer Fähigkeit und Fertigkeit, sprich Sachkompetenz und; zu 50% weiteren Gesichtspunkten (hierzu zählen in der Regel Methodenkompetenz, soziale Fähigkeiten, individuelle Lernvoraussetzungen, individueller Lernfortschritt und Leistungsbereitschaft).

 

Wir fordern eine Neugewichtung der Notengebung, wobei bei 40%iger Gewichtung der sporttaktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, 60% der weiteren Gesichtspunkte in die Sportnote eingehen sollen.

 

Grund hierfür ist, dass sporttaktische Fähigkeiten und Fertigkeiten oft nur in begrenzten Maße vom Schüler beeinflusst werden können. Auch wenn mehr Übung hier eine Verbesserung der Note mit sich bringen kann, hängt dieser Bereich der Notengebung in der Regel von den genetischen determinierten körperlichen Voraussetzungen der Schüler ab und kann zweifelsohne zu ungerechten Situationen führen.

Die weiteren Gesichtspunkte auf der anderen Seite können besser vom Schüler beeinflusst werden. Somit ist dieser in der Lage seine Note zu verbessern, was den Sportunterricht wesentlich gerechter und nicht mehr von unbeeinflussbaren Faktoren abhängig machen würde. Die Fähigkeit starken Willen sowie ausdauernde Beteiligung am Unterricht einzubringen würde so stärker gesichtet werden.

 

Als Vorlage liegt dabei das Konzept der Grundkurse in den nicht physischen Fächern zugrunde. Eine halbjährliche Klausur als schriftliche Leistung zählt zu 40%, alle sonstigen Leistungen tragen zu 60% zur Notengebung bei. Auch hier ist es oft so, dass die Schüler in den schriftlichen Leistungen weniger gute Resultate erzielen (wobei nicht entsprechende schriftliche Kompetenz auch ein Grund gewesen sein kann, entsprechendes Fach als Grundkurs zu wählen) aber in der Lage sind diese Note durch mündliches Einbringen im Unterricht auszugleichen. Es handelt sich also um eine Angleichung des Sportgrundkurses an das Konzept der übrigen Grundkurse.

 

Auf Leistungskursniveau soll die bekannte 50:50 Gewichtung, entsprechend aller anderen Leistungskursen, beibehalten werden. Ferner soll es Schülern im Grundkurs möglich sein auf freiwilliger Basis mit Leistungskursniveau benotet zu werden oder in den Leistungskurs zu wechseln.

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